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Bleiakkumulator

Nickel/Cadmiumakkumulator

NiCd - Sinter- Zellen

Nickel-Metallhybridakku

Lithiumzelle

 

Zusammenfassung für den Laien

 

Der Bleiakkumulator

 

 

Die Vorteile des Bleiakkumulators:

 

Relativ hohe Spannung pro Zelle

Vergleichsweise geringer Preis

Augrund des geringen Innenwiderstandes relativ hohe Belastbarkeit

Günstiges Energieverhältnis zwischen Entladung und Aufladung

Fast vollständig wiederverwertbar

Bedürfen wenig Pflege

 

 

 

Nachteile des Bleiakkumulators:

 

Hohes Gewicht !

Spezifische Energie von 25 - 35 Wh/Kg ist gering

Empfindlich gegenüber hohen Temperaturen

Alterung des PbSO4- Elektrodenüberzugs bei längerer Lagerung im ungeladenen Zustand

Relativ lange Ladezeit

Zustand der totalen Entladung wirkt sich schlecht auf den Akku aus

 

 

 

Der 1859 von Panté entwickelte Bleiakkumulator setzte sich damals schon sehr schnell durch. Der Bleiakkumulator ist der einzige Akku, bei dem beide Elektroden aus dem selben Material bestehen. Noch heute dominiert der Bleiakku das Feld der Starter- ,Traktions- und Notstrombatterien. Die Weltproduktion von Starterbatterien allein liegt zwischen 50 und 100 Mio. Es stecken heute schon ca. 70% des auf der ganzen Welt vorhandenen Bleis in Akkumulatoren.
 

Aufbau und Funktionsweise des Bleiakkus

Die heutigen Bleiakkus bestehen aus einzelnen Zellen, wobei jede Zelle für sich eine Galvanische Zelle mit einem Elektrodenpotential von 2V darstellt, meist sind dann 3 oder 6 solche Zellen hintereinander geschaltet, um eine Spannung von 6 bzw. 12V zu erreichen. Eine solche Halbzelle besteht aus einer Elektrode aus metallischem Blei und einer Elektrode, die mit Blei(IV)-oxid beschichtet ist.
Als Elektrolyt dient 20-40% H2SO4, da bei dieser Konzentration die H2SO4 ihre optimale Leitfähigkeit erreicht hat. Um die Elektrodenoberfläche möglichst Groß zu halten, sind die an den Elektroden wirksamen Stoffe feinkörnig und porös. Beim Entladevorgang funktioniert der Bleiakku als galvanische Zelle. Beim Anlegen eines Verbrauchers, lösen sich Pb2+-Ionen aus beiden Elektroden und gehen in die Lösung über.
Die hierbei entstandenen Pb2+-Ionen reagieren mit den Säurerestionen der H2SO4 zu schwerlöslichem PbSO4, dass sich an den Elektroden absetzt.
Das Entladen ist insgesamt ein freiwillig verlaufender Redoxprozeß. Beim Entladen entsteht also an beiden Elektroden Bleisulfat, Schwefelsäure wird verbraucht und es entsteht Wasser.
Es sinkt die Dichte der Säure bei diesem Prozess von 1,26 g/cm3 auf 1,18 g/cm3, man ist demnach in der Lage, den Ladezustand des Akkus mit Hilfe der Säuredichte zu bestimmen. Wenn man bei einer Dichte von 1,15 g/cm3 nicht nachlädt, wird der Akku irreversibel beschädigt. Der Akku ist erschöpft, wenn das gesamte Bleioxid reduziert wurde.
Der Ladevorgang ist ein erzwungener Vorgang, bei dem man eine Spannung an die Elektroden anlegt und so die Stromrichtung umkehrt wird. Man könnte erwarten, dass der Bleiakku als Elektrolytzelle funktioniert, da schwefelsaure Lösung unter Bildung von Wasserstoff und Sauerstoff elektrolysiert werden würde.
Auf Grund von Überspannungen wird dies so stark behindert, sodass bevorzugt Pb2+ -Ionen an den Elektroden reagieren. Das macht das Aufladen überhaupt erst möglich.

 

Der Nickel/Cadmiumakkumulator

 

Vorteile des Ni-Ca-Akkumulators:

 

Hohe spezifische Energie (50 Wh/Kg)

An Robustheit kaum zu übertreffen

Wesentlich längere Lebensdauer als Bleiakkus

1000 - 2000 Lade- und Entladezyklen

vollständige Entladung schadet ihm nicht

fast beliebig lange Lagerung im entladenen Zustand, ohne dass er Schaden nimmt

bleibt bei -30 bis -40°C noch funktionsfähig (jedoch mit Einbußen)

 

 

Nachteile des Ni-Ca-Akkumulators:

 

etwas höherer Preis

schnelle Selbstentladung

besteht zu 20% aus hochgiftigem Cadmium

Memory- und Lazy-Battery-Effekt

 

 

 

 

 

 

 

Praktisch verwendbare NiCd-Systeme gibt es erst seit der Jahrhundertwende.
Nachdem sich Thomas A. Edison in seinen Forschungen auf Nickel / Eisen- Systeme konzentrierte, schuf Waldemar Jungner 1899 den ersten später in Serie gefertigten NiCd-Akku. Gasdichte NiCd- Zellen konnten erst nach 1933 hergestellt werden, nachdem A.Sassler mit seinen Forschungen die Grundlage dafür gelegt hat. Seinerzeit war auch schon das Prinzip der Sinterelektroden bekannt.
Der nächste Technologiesprung  Mitte der 80'iger Jahre brachte dann die Metallschaumelektrode und einige weitere Verbesserungen. Damit war es gelungen, in den Abmessungen einer Mignonzelle eine Kapazität von über 1 Ah unterzubringen.
Wohl einer der Hauptvorteile von NiCd- Systemen sind vor allem lange Lagerfähigkeit im entladenen Zustand, sowie die Tiefentladefähigkeit. Natürlich ist auch die größere mechanische Stabilität und das gute Verhältnis von Masse (Gewicht) zu Kapazität zu erwähnen. Cadmium besitzt das Formelzeichen Cd und gehört wie Blei zu den Schwermetallen. Daher sind alle Cd-Verbindungen sehr giftig. Nickel besitzt das Formelzeichen Ni und gehört ebenfalls zu den Schwermetallen.

 

Aufbau und Funktionsweise einer NiCd-Zelle

In einer NiCd-Zelle besteht die positive Elektrode aus Nickelhydroxid (NiO2H), in der Regel mit einem Graphitzusatz um dieLeitfaehigkeit zu verbessern. Bei gasdichten NC-Zellen ist es heute allgemein üblich, einen Anteil sogenannter antipolarer Masse als Umpolschutz, meist Cadmiumhydroxid ( Cd (OH)2) hinzuzufügen.
Die positive Nickel-Elektrode lässt sich nämlich viel schlechter Laden als die negative Cadmium-Elektrode. Der Zusatz von Cadmiumhydroxid bildet eine Ladereserve, welcher die Wasserzersetzung und somit die Bindung von Wasserstoffgas verhindert.
Die Chemische Umwandlung des Wasserstoffs durch Oxidation an der positiven Elektrode verläuft so langsam, das er für Rekombinationszwecke in der Zelle nicht brauchbar ist. Dieser Wasserstoff- Überschuss, der zu einem Druckanstieg in der Zelle führen würde, nimmt die Ladereserve auf und sorgt gleichzeitig für einen gewissen Umpolschutz. Die negative Elektrode besteht aus pulverisierten Cadmiumverbindungen.
Auch hier befinden sich zur Verbesserung der elektrischen Leitfähigkeit eingelagerte Graphitpartikel, auch hier gibt es analog zu positiven Elektrode eine Entlade - und Ladereserve, welche dadurch realisiert wird, dass mehr Elektrodenmasse als eigentlich erforderlich verwendet wird.
Bei Überladung wird dann der gesamte Ladestrom zur Sauerstoffreduktion an der negativen Elektrode verwendet ohne dass es zu einem unzulässigen Druckanstieg kommt.
Trotz all dieser Maßnahmen hat natürlich die Umpolfestigkeit auch ihre Grenzen. In Grosserienfertigung werden die Elektrodenmaterialien in die gewünschte Form gepresst und dann zur mechanischen Stabilisierung mit einem feinmaschigen Nickeldraht umgeben. Dieses leitfähiges Nickelnetz dient auch zur gleichmäßigen Ladungsverteilung.

 

 

NiCd - Sinter- Zellen

 

Etwas aufwändiger und teurer sind Nick-Akkus mit Sinterfolien-Elektroden. Hierbei dient ein vernickeltes Stahlgewebe als Träger, auf welches das Elektrodenmaterial, also NiOOH = positive Elektrode u. Cd = negative Elektrode, staubförmig aufgebracht wird. Unter sehr hohen Temperaturen und Drücken sintern dann diese Stoffe zusammen und ergeben eine raue Oberfläche. Durch die nun sehr große aktive Oberfläche, ergeben sich folgende Eigenschaften:
sehr geringer Innenwiderstand, hohe Entladeströme und eine gute Überladefestigkeit, da ja durch die große Oberfläche die Gase (O und H) bei Überladung sich besser an den Elektroden binden können.
Des weiteren besitzen solche Akkus bis zu 20 % mehr Kapazität.


 

 

Der Nickel-Metallhybridakku

 

 

Vorteile des NiMH-Akkus:

 

Cadmiumfrei (umweltschonend!)
Höhere Energie von 50-70 Wh/Kg
Weist ähnliche Spannung wie NC-Zellen auf

Hohe Lebensdauer (bis 2000 Zyklen)
Ladewirkungsgrad bis zu 92%, dazu noch eine rel. kurze Ladezeit
Geringe Wartung benötigt

 

 

 

 

Nachteile des Ni/MH-Akkus:

 

Hoher Preis
Hochstromentladung max. 3C
Schnelle Selbstentladung
Starke Ausdehnung der Kristallgitter beim Ladevorgang daraus folgt eine Verringerung der Lebensdauer
Irreversible Oxidation der H2-Speicherlegierungen
Memory Effekt

 

 

Die Nickel-Metallhydrid-Batterie entstand bei der Suche nach einer Zelle mit vergrößerter Kapazität und verbesserter Umweltverträglichkeit. Die Negative, strukturell recht einfache Cadmium-Elektrode wurde hier durch eine Metalllegierung mit komplexer Struktur ersetzt, die Fähig ist, Wasserstoff zu absorbieren.
Das Legierung-Wasserstoff-System weist eine hohe Energiedichte auf, was erlaubt die Masse der negativen Elektrode zu verringern und das gewonnene Volumen mit positiver Masse aufzufüllen.
Dadurch erhöht sich die Energiedichte im Vergleich zu NiCD-Zelle.

 

Aufbau und Funktionsweise einer Ni-MH Zelle

Die Anode (-) besteht hier nicht aus Cadmium, sondern aus einer wasserstoffspeichernden Nickellegierung. Die Kathode besteht wie schon beim Ni/Cd-Akku aus Nickel.
Auch das Elektrolyt ist das selbe, und zwar Kaliumhydroxid-lösung.
Beim Entladen laufen allgemein folgende Reaktionen ab:

 

MH + NiOOH -> M + Ni(OH)2


Es entsteht eine Leerlaufspannung von 1,25 bis 1,35 V. Sie ist vom Ladezustand, der Lagerungszeit und der Temperatur abhängig. Umittelbar nach der Ladung kann auch mal 1,45V gemessen werden.
Die Nennspannung beträgt dennoch 1,2 V (ein Mittelwert der  Spannungen im Arbeitszyklus).
Die Entladeschlussspannung beträgt 1V, bei höheren Entladeströmen kann sie auch auf 0,9V fallen.
Der Maximale Entladestrom beträgt nur 3C.

Die NiMH-Zellen sind nur eingeschränkt für unsere Zwecke brauchbar, da der maximale Entladestrom mit 3C vergleichsweise gering ist.
Brauchbar sind die Zellen jedoch für den „Next Generation“, der im Schwebeflug weit weniger als 1A verbraucht. Bei den  Indoor- und Parkflyeren wird der Spitzenstrom zu hoch sein und die Zellen beschädigen.

 

 

 

Wiederaufladbare Lithium-Systeme

 

Das Element Lithium wurde 1817 in einigen Mineralien entdeckt, und aufgrund seines Vorkommens ausschließlich in Gesteinen (griech. lithos =Stein) wurde es ent-sprechend benannt. Als Metall ist es zuerst im Jahre 1855 durch Schmelzfußelektrolyse des Lithiumchlorids hergestellt worden.
Aufgrund seiner physikalisch-chemischen Eigenschaften ist Lithium für die Batterieindustrie sehr attraktiv:
Es besitzt das höchste elektrochemische Äquivalent aller Metalle und das höchste negative Standardpotential. Die große Reaktivität erschwert jedoch erheblich die industrielle Anwendung; es reagiert sehr heftig mit Wasser, wobei sich Lithiumhydroxid (LiOH) bildet.
Der dabei freigesetzte Wasserstoff kann sich durch die Reaktionswärme entzünden (u.U. auch explosiv), so dass die Verarbeitung in sog. Trockenräumen erfolgen muss.
Aus den gleichen Gründen ist die einfache Zellenkomposition mit wässrigen Elektrolyten unmöglich.
Es gibt bereits mehrere verschiedene Zellentypen, die jedoch keine eindeutigen Vorteile gegenüber den klassischen NiCd-Systemen in allen Anwendungsbereichen haben: entweder ist die Lebensdauer zu kurz, oder die Arbeitsbedingungen sind zu exotisch.
(z.B. muss in manchen Lösungen die Temperatur höher als 120 °C sein), oder die Ströme sind so gering, dass die Batterie z.B. nur in Herzschrittmachern einsetzbar ist.
In Laboratorien gibt es bereits vielfältige Lösungen, und die Entwicklung geht weiter - die Fachpresse berichtet monatlich über
neue Systeme!

 

Grundsätzlich gibt es fünf verschiedene Kategorien der Lithiumzelle:
 

Zellen mit flüssigem, organischen Elektrolyten:
Festkörperkathode aus Einlagerungsverbindungen,  Anode  aus  metallischem Lithium und flüssigem, organischen Elektrolyten.

Merkmale:

Hohe spezifische Energiedichte
Mittlere Entladungsströme
Mögliche Sicherheitsprobleme (metallisches Lithium)
Niedrige Lebensdauer
Niedrige Selbstentladung
Beispiele:  Li/MoS2, Li/MnO2, Li/TiS2, Li/NbSe3, Li/V2O5, Li/LiCoO2, Li/LiNiO2.

 

Zellen mit festem Elektrolyten:
Festkörperkathode aus Einlagerungsverbindungen, Anode aus metallischem Lithium und Elektrolyt aus festem Polymer.

Merkmale:

Hohe spezifische Energiedichte
Niedrige Leitfähigkeit des Elektrolyten (kleine Entladungsströme)
Sicherere Konstruktion als bei flüssigem Elektrolyt
Sehr schlechte Eigenschaften bei niedrigeren Temperaturen
Niedrige Selbstentladung
Beispiel:  Li/PEO-LiClO4/V6O13

 

Lithium-Ionen-Zellen:
beide Elektroden aus Einlagerungsverbindungen und flüssigem oder festem Polymer-Elektrolyten.

Merkmale:

Sicherer Aufbau
Hohe Lebensdauer
Relativ große Selbstentladung
Mittlere Entladungsströme
Beispiele:  LixC/LiCoO2, LixC/LiNiO2, LixC/LiMnO4

 

Zellen mit anorganischem Elektrolyten:
flüssige Kathode, die gleichzeitig als Lösungsmittel des Elektrolyten dient.

Merkmale:

Hohe spezifische Energiedichte
Hohe Entladungsströme
Sehr gute Lagerungsfähigkeit
Widerstandsfähigkeit gegen Überladung
Sicherheitsprobleme (sehr giftig)
Kapazitätsverlust im Laufe des Lebens
Beispiele: Li/SO2, Li/CuCl2

 

Lithium-Legierungs-Zellen:
Anode aus Lithium-Legierung, flüssiger organischer Elektrolyt, verschiedene Kathoden.

Merkmale:

Knopfzellenkonstruktion
Mehr Sicherheit durch Lithium-Legierung
Niedrige Energiedichte
Kurze Lebensdauer (außer für geringere Entladungstiefe)
Beispiele:  LiAl/MnO2, LiAl/V2O5, LiAl/C, LiC/V2O5, LiAl/Polymer

Die einzige Zelle aus der Lithium-Familie die für uns in frage kommen könnte ist die Lithium-Ionen Zelle.
Sie besitzt eine extrem hohe Kapazität und eine hohe Zellspannung von 3,7V. Widriger weise beträgt die Maximale Belastbarkeit nur 2C. Da die Kapazität der Zellen entsprechender Größe jedoch über 1000mAh beträgt, reichen hier 2C für den „Next Generation“ aus.

Leider ist der Anschaffungspreis extrem hoch.
 

 

 

Eigenschaften der Beschriebenen Akkusysteme

 

System

Blei-Säure

NiCd

NiMH

Li-Ion

Anode

Pb

Cd 

MH

LixC6

Kathode

PbO2

NiOOH

NiOOH

LiCoO2(LiMn2O4)

Nominale Zellspannung [V]

2,0

1,2

1,2

3,7 (3,5)

Arbeitsbereich

2,0-1,6

1,25-1,0

1,25-1,0

4,1-2,7

Grenzwert Entladeschlussspannung [V]

1,6

0,8

0,9

2,5

Max. Entladestrom [C]

10

20

2-3

2

Energiedichte-gravim. Wh/kg

30-40

40-60

50

100 (125)

Slebstentladung bei 20° in %NK/Monat

 8 

15

25

10

Verwendbarkeit Jahre

 4-8 

4-15

KA 

KA

Zyklenfestigkeit bei 100% Entladung 

200-300

300-700

300-600

 500 (1000)

 

 

 

 

 

Zusammenfassung

 

Lithium-Ionen-Akku

Die Lithium-Ionen (Li-Io) Technologie ist das neueste auf dem Gebiet der wiederaufladbaren Akkus. Sie ermöglicht kleinere und leichtere Akkus bei größerer Leistung und ist im Gegensatz zu Ni-Cd-Akkus und Ni-MH-Akkus unanfällig für den sog. Memory-Effekt


 

Nikel-Cadmium-Akku

Die Nikel-Cadmium (Ni-Cd) Technologie ist die älteste der 3 Akkuarten. Ni-Cd-Akkus sind sehr schwer, nicht sonderlich Leistungsfähig und sehr anfällig für den Memory-Effekt.


 

Nikel-Metall-Hydride-Akku (Bericht von Panasonic)

Die Nikel-Metall-Hydirde (Ni-MH) Technologie ist die derzeit am verbreitetste Akkuart. Diese Akkus sind kleiner, leichter und Leistungsfähiger als ihre Ni-Cd Kollegen aber ebenfalls anfällig für den Memory-Effekt. Ein NiMH (Nickel-Metallhydrid) Akku ist einerseits ein neuartiger Akku, der kein toxisches Schwermetall enthält und somit umweltfreundlich ist. Man spricht in diesem Zusammenhang auch von einem sog. "grünen" Akkupack. Andererseits besitzt ein 3,5 Ah NiMH Akku eine bis zu 75% größere Ladekapazität als herkömmliche NiCd Akku-Packs. Das heißt: Sie können mit Hilfe dieser neuen Akku-Packs bis zu 75% mehr Arbeitsvorgänge durchführen - bei gleichen Außenabmessungen des Akkus.

1. Vierfach genauere Temperatur-Erfassung und -regelung: Keine Beschädigung des Akkus durch automatische Abschaltung des Ladegerätes bei Erreichen der maximalen Ladekapazität.
 

2. Optimale Möglichkeit zum Schnellladen von Ni-MH-Akkupackes: Die Kühlung des Akkus während des Ladevorgangs erfolgt durch kleine Öffnungen auf der Rückseite des Akku-Packs, die einen Wärmeaustausch ermöglichen.

3. Duales Ladeprogramm/Doppelte Microprozessorleistung: Ladesystem für Ni-Cd und Ni-MH.

4. Die Umkehr-Technologie des Ladegeräts: Hohe Leistungsabgabe des Ladegeräts.
 

FRAGEN UND ANTWORTEN
Warum können Nickel-Metallhydrid-Akkus nicht mit herkömmlichen Ladegeräten aufgeladen werden?
Antwort: Jeder Akkutyp hat seine eigenen Eigenschaften. Die Art des Temperaturanstieges während des Ladevorganges ist bei Ni-Cd und NiMH Akku-Packs verschieden. Daher ist es notwendig, bereits geringfügige Temperaturänderungen zu erkennen und das Steuersystem entsprechend zu verändern.

Warum gibt es Löcher im Gehäuse der Ni-MH Akkus?
Antwort: Eine der Eigenschaften der Ni-MH Akkus besteht darin, dass die Temperatur während des Ladevorganges ansteigt. Um die Verringerung der Akku-Lebensdauer aufgrund hoher Temperaturen zu vermeiden, ist es notwendig, den Akku während des Ladevorganges zu kühlen. Dies geschieht durch die Dies geschieht durch die Luftschlitze an der Rückseite des Akkus.

Wenn es in den Ni-MH Akkupacks Löcher gibt, besteht da nicht die Gefahr, dass diese bei Regen beschädigt werden?
Antwort: Aufgrund der Löcher im Gehäuse des Akkupacks besteht keine Gefahr eines Defektes durch den Eintritt von Wasser. Dennoch sollten Ni-MH-Akkupacks - wie auch die herkömmlichen Ni-Cd-Akkus - nicht unnötigerweise dem Kontakt mit Wasser ausgesetzt werden.

Was geschieht, wenn sie bei kaltem Wetter benutzt werden?
Antwort: Da sich die chemischen Reaktionen in dem Akku bei sehr niedrigen Temperaturen verlangsamen, sind die Akkupacks nicht in der Lage ihre volle Leistung zu erbringen. Wir empfehlen daher die Akkus bei Temperaturen von weniger als 0 Grad vor ihrem Gebrauch kurz aufzuladen, damit diese sich erwärmen und dann ihre optimale Leistung erzielen können.

Wie beeinflusst die Verwendung eines Ni-MH-Akkus die Leistung eines Werkzeuges, wenn man ihn anstelle eines Ni-Cd-Akkus verwendet?
Antwort: Ni-MH Akkus geben gegen Ende der verwendbaren Ladung eine stabilere Leistung ab.


 

Memory-Effekt

Unter dem Memory-Effekt versteht man eine Eigenschaft, die nur bei Ni-Cd- und Ni-MH-Akkus zu finden ist. Bei diesen beiden Akkutypen ist es sehr wichtig, sie vor dem Wiederaufladen komplett zu entleeren. Wird der Akku mehrfach in nichtleerem Zustand nachgeladen tritt der sog. Memory-Effekt in Kraft. Das bedeutet, daß sich der Akku nur noch an die nachgeladene Kapazität erinnert und nicht mehr an seine Gesamtkapazität, was zu Folge hat, daß der Akku immer schwächer wird.Der Memory-Effekt und der Lazy-Battery-Effekt, sind die beiden häufigsten Ursachen für ein versagen eines Ni/Cd -Akkus. Es gibt verschiedene Ursachen für den Memory-Effekt, dies sind z.B.:
Verschmutzte Kontakte oder das auftreten eines Wackelkontaktes
Zu hohe Umgebungstemperaturen, da bei über einer Temperatur von 45°C der Ladewirkungsgrad sinkt
Nicht vollständiges aufladen
Und in erster Linie eine häufige Überladung sowie eine mangelnde Entladung
Der klassische Memory-Effekt bewirkt ein Absinken der Spannung um 0,2V. Die Ursache hierfür ist die Bildung einer sog. Hume-Rothery-Phase auf der negativen Elektrode, d.h. die Bildung einer intermetallischen Verbindung Ni5Cd27.
Pro Ni-Atom wird ziemlich viel Cadmium gebunden, das hat zur Folge, dass die gespeicherte Energie nur bei einer geringen Spannung verfügbar ist.
Die Bildung der Phase kann jedoch durch vollständiges Ent- und Aufladen rückgängig gemacht werden.


 

Lazy-Battery-Effekt

Die meisten heutigen Ni/Cd -Akkus weisen keinen Memory-Effekt mehr auf. Der Lazy-Battery-Effekt ist aber ein würdiger Vertreter und stellt die Wissenschaftler vor ein neues Problem. Wenn Ni/Cd -Akkus ungenügend beansprucht und sie nach häufigen Teilentladungen ständig überladen werden, werden sie ,,faul". Ein Spannungsabfall von 0-30mV gegenüber dem Normalwert tritt auf.
Der Grund hierfür ist die Bildung von großen Kristallen an der Cadmiumelektrode(-).

Auch der Innenwiderstand wird hierbei stark erhöht. Dieses Problem tritt vor allem bei wenig gebrauchten Geräten auf, z.B. wenn die Batterie häufig geladen aber kaum entladen wird. Dies kann schon nach wenigen Monaten zum totalen Versagen der Batterie führen. Ein Lösungsansatz für das Problem ist die Entwicklung von intelligenten Ladegeräten, die ein Überladen verhindern sollen.


 

Tipps zum richtigen Umgang mit Akkus

 

 

Akkus entladen sich, wenn sie nicht gebraucht werden. Außerdem halten Akkus, die regelmäßig genutzt werden, länger. Sie sollten sich deshalb überlegen, ob sich für Sie der Kauf der immer noch recht teuren Akkus lohnt.

 

Warme Akkus entladen sich schneller. Deshalb sollten sie bei sommerlicher Hitze gegebenenfalls im Kühlschrank aufbewahrt werden

 

 

Wenn Sie sich ein Akkuladegerät zulegen, achten Sie auf die Unterstützung von NiCad und NiMH. Billig-Ladegeräte können teilweise nur einen Akkutyp vernünftig laden. Von Vorteil sind Ladegeräte, die sich automatisch abschalten, wenn die maximale Ladung erreicht ist.

 

Bei älteren oder billigen Ladegeräten, die sich nicht automatisch ausschalten, errechnen Sie die Ladezeit mit folgender Formel: Akku-Kapazität geteilt durch gelieferten Strom des Ladegeräts, multipliziert mit 1,4.

 

 

NiCad-Akkus, die nicht mehr die volle Kapazität haben, lassen sich unter Umständen durch mehrmaliges Laden und Entladen "auffrischen".