Insgesamt
21 Punkte wollen SPÖ, Grüne und FPÖ im
Eurofighter-Untersuchungsausschuss geklärt wissen. Nachgeforscht werden
soll während der kommenden Wochen unter anderem, ob der Eurofighter bei
der Ausschreibung bevorzugt wurde und wie hoch die Betriebskosten bzw.
allfällige Ausstiegskosten wären.
Schließlich will man den Vorwurf prüfen, dass beim Kauf "wirtschaftliche
(Eigen-)interessen" von politischen Parteien und persönlichen Interessen
von Regierungsmitgliedern vorgelegen seien.
Im Folgenden die 21 Fragen im Detail:
1. Aufklärung über sämtliche Vorbereitungshandlungen zur Vergabe.
2. Aufklärung über Änderung der Ausschreibung, die die Eurofighter
begünstigt haben.
3. Aufklärung über die Begünstigung der Eurofighter durch die Wahl der
Zahlungsvariante.
4. Aufklärung über die Finanzierung, die Rolle der Bundesfinanzagentur
und die Hintergründe der gewählten Vorgangsweise.
5. Aufklärung über die tatsächliche Vertragsgestaltung aller Verträge
zwischen dem Verteidigungs-, Finanz- und Wirtschaftsministerium sowie
sonstiger Bundesbehörden und der Eurofighter Jagdflugzeug GmbH.
6. Aufklärung über die tatsächliche Vertragsgestaltung aller Verträge
zwischen dem österreichischen und deutschen Verteidigungsministerium
bzw. der deutschen Bundeswehr in Sachen Eurofighter.
7. Aufklärung über sonstige Verträge und Vereinbarungen.
8. Aufklärung über die tatsächlichen Ausstiegskosten aus den
Eurofighter-Beschaffungsverträgen.
9. Aufklärung über die vertraglich vereinbarten technischen
Spezifikationen sowie Kostenfolgen von notwendig gewordenen Umrüstungen.
10. Aufklärung über die tatsächliche Höhe der jährlichen Betriebskosten
für den Einsatz von 18 Kampfflugzeugen.
11. Aufklärung über die Gesamtkosten des Waffensystems Eurofighter für
die geplante Lebensdauer.
12. Aufklärung von Einflussnahmen auf und durch Entscheidungsträger und
Spitzenrepräsentanten der Regierungsparteien im Zusammenhang mit der
Eurofighter-Beschaffung.
13. Aufklärung der Rolle von Wirtschaftskammer und
Industriellenvereinigung.
14. Aufklärung der Rolle von parteinahen Firmen, insbesondere der "100%
Communications PR-Agentur GmbH".
15. Aufklärung über die Tätigkeit von bezahlten Lobbyisten der Firma
Eurofighter im Verlauf des Beschaffungsvorganges.
16. Aufklärung des Vorwurfs der Verfolgung von "wirtschaftlichen (Eigen-)interessen"
von politischen Parteien und persönlichen Interessen von
Regierungsmitgliedern und sonstigen Repräsentanten der
Regierungsparteien.
17. Aufklärung über die Vorgänge rund um die Ministerratsentscheidung am
2. Juli 2002 hinsichtlich der Meinungsbildung der Mitglieder der
Bundesregierung, insbesonders von Bundesminister Karl-Heinz Grasser,
Bundesminister Herbert Scheibner und Bundeskanzler Wolfgang Schüssel.
18. Aufklärung über die behaupteten, angebahnten oder realisierten
Kompensationsgeschäfte sowie deren Einfluss auf die Kaufentscheidung.
19. Aufklärung hinsichtlich der Reduktion der Kampfflugzeugstückzahl von
24 Geräten auf 18 unter Nichteinhaltung des selbst gewählten
Vergabeverfahrens.
20. Aufklärung über die durch die Bundesregierung vorgenommene Anmietung
von Kampfflugzeugen zur Überbrückung des Zeitraumes bis zur
Eurofighter-Auslieferung.
21. Untersuchung der rechtlichen und politischen Verantwortlichkeit im
Zusammenhang mit den genannten Sachverhalten. (apa/red)

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