Diese 21 Fragen sollen durch den Eurofighter-U-Ausschuss geklärt werden

von NEWS 01.11.2006

  • Über die Vorbereitung bis zur den Ausstiegskosten

  • Ziel ist Einsicht in sämtliche Akten und Verträge

Insgesamt 21 Punkte wollen SPÖ, Grüne und FPÖ im Eurofighter-Untersuchungsausschuss geklärt wissen. Nachgeforscht werden soll während der kommenden Wochen unter anderem, ob der Eurofighter bei der Ausschreibung bevorzugt wurde und wie hoch die Betriebskosten bzw. allfällige Ausstiegskosten wären.

 

Schließlich will man den Vorwurf prüfen, dass beim Kauf "wirtschaftliche (Eigen-)interessen" von politischen Parteien und persönlichen Interessen von Regierungsmitgliedern vorgelegen seien.
 

 

Im Folgenden die 21 Fragen im Detail:

 

1. Aufklärung über sämtliche Vorbereitungshandlungen zur Vergabe.

2. Aufklärung über Änderung der Ausschreibung, die die Eurofighter begünstigt haben.

3. Aufklärung über die Begünstigung der Eurofighter durch die Wahl der Zahlungsvariante.

4. Aufklärung über die Finanzierung, die Rolle der Bundesfinanzagentur und die Hintergründe der gewählten Vorgangsweise.

5. Aufklärung über die tatsächliche Vertragsgestaltung aller Verträge zwischen dem Verteidigungs-, Finanz- und Wirtschaftsministerium sowie sonstiger Bundesbehörden und der Eurofighter Jagdflugzeug GmbH.

6. Aufklärung über die tatsächliche Vertragsgestaltung aller Verträge zwischen dem österreichischen und deutschen Verteidigungsministerium bzw. der deutschen Bundeswehr in Sachen Eurofighter.

7. Aufklärung über sonstige Verträge und Vereinbarungen.

8. Aufklärung über die tatsächlichen Ausstiegskosten aus den Eurofighter-Beschaffungsverträgen.

9. Aufklärung über die vertraglich vereinbarten technischen Spezifikationen sowie Kostenfolgen von notwendig gewordenen Umrüstungen.

10. Aufklärung über die tatsächliche Höhe der jährlichen Betriebskosten für den Einsatz von 18 Kampfflugzeugen.
 

11. Aufklärung über die Gesamtkosten des Waffensystems Eurofighter für die geplante Lebensdauer.

12. Aufklärung von Einflussnahmen auf und durch Entscheidungsträger und Spitzenrepräsentanten der Regierungsparteien im Zusammenhang mit der Eurofighter-Beschaffung.

13. Aufklärung der Rolle von Wirtschaftskammer und Industriellenvereinigung.

14. Aufklärung der Rolle von parteinahen Firmen, insbesondere der "100% Communications PR-Agentur GmbH".

15. Aufklärung über die Tätigkeit von bezahlten Lobbyisten der Firma Eurofighter im Verlauf des Beschaffungsvorganges.

16. Aufklärung des Vorwurfs der Verfolgung von "wirtschaftlichen (Eigen-)interessen" von politischen Parteien und persönlichen Interessen von Regierungsmitgliedern und sonstigen Repräsentanten der Regierungsparteien.

17. Aufklärung über die Vorgänge rund um die Ministerratsentscheidung am 2. Juli 2002 hinsichtlich der Meinungsbildung der Mitglieder der Bundesregierung, insbesonders von Bundesminister Karl-Heinz Grasser, Bundesminister Herbert Scheibner und Bundeskanzler Wolfgang Schüssel.

18. Aufklärung über die behaupteten, angebahnten oder realisierten Kompensationsgeschäfte sowie deren Einfluss auf die Kaufentscheidung.
 

19. Aufklärung hinsichtlich der Reduktion der Kampfflugzeugstückzahl von 24 Geräten auf 18 unter Nichteinhaltung des selbst gewählten Vergabeverfahrens.

20. Aufklärung über die durch die Bundesregierung vorgenommene Anmietung von Kampfflugzeugen zur Überbrückung des Zeitraumes bis zur Eurofighter-Auslieferung.

21. Untersuchung der rechtlichen und politischen Verantwortlichkeit im Zusammenhang mit den genannten Sachverhalten. (apa/red)