
Fussi und sein Eurofighter-Anti-Abfangjäger-Begehren
18. März 2006
Hr. Fussi, längst bekannt seit dem "Anti-Draken-Begehren" und seinem spektakulärem Auftritt in der Millionenshow bei Armin Assinger, hat einen neuen Anlauf genommen, denn das Bundesheer soll neue Abfangjäger bekommen. Inzwischen ist er der SPÖ beigetreten, wo er auch nicht auf Unterstützung für sein
Anti- Abfangjäger-Begehren Nr.3
hoffen kann. So hat er zur Pressekonferenz in das Cafe Landtmann geladen. Brötchen und Getränke alterten dabei, weil keiner gekommen ist.
Der Weg zum Eurofighter
Ab 9. Juli 2001 hat man sich das erste Mal mit einer Nachbeschaffung von Abfangjägern offiziell beschäftigt. Nach sehr langen Beratungen hat man sich für ein zukunftsorientiertes Fluggerät entschieden.
Am 1. Juli 2003 wurde der Kaufvertrag für den Eurofighter unterschrieben.
Am 19. Juli 2003 wurde der Vertrag vom Rechnungshof in den wesentlichen Punkten bestätigt.
Am 22. August 2003 trat der Beschaffungsvertrag über 18 Eurofighter Typhoon für das österreichische Bundesheer, nach Gegenzeichnung des Budgetbegleitgesetzes durch den Bundespräsidenten und der offiziellen Veröffentlichung, in Kraft. |
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Blitzschnell greift Fussi ein längst beschlossenes Thema zum zweiten Mal auf, das seit Juli 2003 beschlossen und seit August 2003 rechtskräftig ist und versucht mit einem neuen Volksbegehren ein comeback - siehe neueste News.
Ein bisschen spät, Herr Fussi, Österreich als unmöglich darzustellen! Anscheinend wissen sie nicht, dass Verträge in Österreich eingehalten werden oder messen sie an ihrer Person. Der Zug ist längst abgefahren, zu spät um sich wichtig zu machen.
Etliche Querulanten versuchten in der Abfangjägerdebatte nur Chaos zu verbreiten. Hat wer von diesen "Klugscheißern" einen Piloten- oder Wartschein für einen Abfangjäger? Herr Fussi hatt diese Situation nur ausgenützt und dadurch im Jahr 2002 ohne Unterstützung einer Partei 624.708 Unterschriften gegen den Eurofighter sammeln können. Das war zwar beachtlich, jedoch welchen Informationsstand hatte der Österreicher? War doch ein ständiges Hin- und Hergerede über die Abfangjäger. Ein Thema, mit dem die Bevölkerung völlig überfordert war und Fussi diese Situation ausnützte. Die Leute wissen nur, dass so ein Abfangjäger schnell und hoch fliegt und schießen kann. Erklärendes von Fachleuten hätte sicher nichts gebracht, da die Materie zu vielfältig und kompliziert ist. Ein Bereich, in dem man Jahrzehnte lang tätig sein muss, um einen Durchblick zu bekommen. Da kann man nicht mit einigen Worten dafür oder dagegen sein.
Warum wird der Kaufvertrag nicht offen gelegt?
In dem Kaufvertrag steht ja nicht nur, dass man ein bestimmtes Flugzeug und div. Leistungen um einen bestimmten Preis kauft. Es sind vielmehr Details über elektronische Einrichtungen, die zwischen Österreich und verschiedenen Herstellern vereinbart wurden. Da diese HiTec-Geräte einer Geheimhaltung seitens des Erzeugers unterliegen, muss dieser auch auf die Seriosität Österreichs vertrauen können. Wie wir wissen, gibt es auch unter Politikern "Plappermäuler". Was glauben sie, wie lange es dauern wird, bis man in den verschiedensten Medien über den Inhalt des Vertrages berichtet? Diese Details sagen dem Politiker nichts und der Bevölkerung auch nichts. Glauben sie wirklich, dass ein Alfred Gusenbauer, Josef Cap und alle, die in den Vertrag Einsicht nehmen wollen, wissen was "AMRAAM, ASRAAM, Brimstone Lfk, ARM, LDP oder GBU 24 Paveway 3" oder "DASS, ECR90" bedeutet, um nur einige Begriffe aus Waffentechnik und Elektronik zu nennen?
Eine Offenlegung solcher Verträge wird in keinem zivilisierten Staat erfolgen, da sonst jedes Firmengeheimnis und militärische Geheimhaltung zu nicht befreundeten Staaten mit Füßen getreten wird. Da diese Firmengeheimnisse zwangsläufig in die österreichische Militärluftfahrt übertragen werden, unterliegt es der militärischen Geheimhaltung von jenen Personen, die mit diesem Luftfahrzeugtyp befasst sind. Politiker und Juristen sind keine Militärpersonen und unterstehen deshalb nicht dieser Geheimhaltungspflicht. Darum konnte der Rechnungshof nur zu den wesentlichsten Punkten Stellung nehmen. Ein Offenlegen des Vertrages käme einem Verrat gleich, der zig Firmen und tausende Angestellte betreffen würde.
Siehe auch die Presseaussendung des Verteidigungsministerium vom 20. März 2006: http://www.bundesheer.at/journalist/pa_body.php?id=1206&timeline= |
Warum ist unser Eurofighter etwas teurer!
Es ist wie beim Auto. Es gibt die Standartvariante und die Extras. Mit der Standartvariante können sie zwar fliegen, aber das ist schon alles.
Deutschland z.B. hat das Grundmodell gekauft, die notwendigen Extras werden später angeschafft. Das Problem ist dabei, dass die Maschine wieder zerlegt werden muss, um diese Extras einbauen zu können. Kabeln können nur bedingt im vorhinein eingebaut werden. Aber welche Kabel soll man nehmen? Bei einem Überschalljet ist das Nachrüsten eine sehr teure Variante. Bei Unterschallflugzeugen ist es etwas billiger und bei Autos eine Lappalie. Je
später mit dem Nachrüsten begonnen wird, um so schwieriger werden die Updates, manchmal sogar unmöglich.
Österreich hat zum Grundmodell ein HiTec-Paket bestellt, dass bei der Fertigung des Abfangjägers eingebaut wird. In Summe gesehen weitaus billiger und vernünftiger. Vernünftiger deswegen, weil alle baulichen und technischen Einrichtungen in den Stammeinheiten im voraus angepasst werden können. Die Einschulung des technischen Personals wird im Ganzen vollzogen und der Betrieb kann geordnet beginnen. Für Techniker und Piloten gibt es nichts Schlimmeres, als wenn ihr Jet z.B. alle 3 Monate anders zu bedienen und zu warten ist. |
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