Der Mini-Computer der Zukunft?

 

Verschiedene Stifte für verschiedene Funktionen

 

Computer der Zukunft: Der Kuli-Computer hält Einzug ins Büro

Bericht von: http://www.vnr.de/vnr/computeredv/rundumdenpc/praxistipp_13368.html

 

Prognose bis 2010:

Neue Mini-Computer, so genannte "kluge Kleine", bieten schnell und unkompliziert Zugang zum globalen Datennetz, schicken E-Mails bis in die entlegendsten Winkel der Erde oder bringen die Web-Angebote ins heimische Wohnzimmer. Bereits in sieben Jahren wird der Absatz von Mini-Geräten den der PCs übertreffen:

 

Der "Smartquill" zählt zu jenen "klugen Kleinen", die zwar nicht alles können, was ein PC kann – aber das, was sie können, machen sie besser als die PCs. Nicht viel größer als ein Kugelschreiber, schreibt er "mit Luft"!


Mit diesem Kuli-Computer können zukünftige Nutzer gestikulierend alles protokollieren. Der schlaue Stift erkennt die Handbewegungen und setzt die "Luft-Schrift" automatisch in die gewohnte Computer-Schrift um. Mit dem "Smartquill" wird man auch drahtlos E-Mails abrufen können oder per Funk ins Internet gehen.


Andere Computer der Zukunft werden gleichsam unsichtbar; sie sind so klein und leicht, dass man sie sogar in Jacken oder Pullover einweben kann. "Wearables" (die "Tragbaren").


Ein Handy beispielsweise könnte in den Kragen einer Jacke eingewebt werden; winzige Funktelefone werden sich in Anstecknadeln, Schmuck oder in den Ohren selbst verbergen.


Fazit: In den nächsten zehn Jahren werden die bulligen Monitore und komplizierten Desktop-Computer zu Sauriern der digitalen Frühgeschichte. So wie in der Evolution die kleinen Säuger die Vorherrschaft übernahmen, werden die "klugen Kleinen" die künftige digitale Welt dominieren.

 
Prognose bis 2015:

Computer rechnen mit Lichtgeschwindigkeit

Computer aus Licht, Quanten und Genen


Gegenwärtig verdoppelt sich die Leistungsfähigkeit von Siliziumchips, alle 18 Monate (Moores Law, benannt nach Gordon Moore, einem der Gründer des Halbleiterkonzerns Intel).


Seit Beginn der serienmäßigen Produktion von Mikroprozessoren im Jahr 1971 hat sich diese Regel bestätigt, wobei leistungsfähiger bedeutet: mehr Power auf weniger Raum.


Schon jetzt sind die Leiterbahnen auf den Chips nur noch ein paar hundert Nanometer (Millionstelmillimeter) breit. Zwischen 2020 und 2030 wird die Minimalisierung bei einem Atom pro Bit angekommen sein. Der einzige Ausweg: Quanten, Genen und Nervensystemen das Rechnen beizubringen.


Photonen-Computer: Datengenerierung ohne Elektronik?

Optische Computer sollen mit Photonen (Lichtteilchen) statt mit Elektronen rechnen. Photonen bewegen sich mit Lichtgeschwindigkeit. Vor allem aber können sie im gleichen Medium in allen Richtungen unterwegs sein, ohne sich gegenseitig zu stören.


Elektronen hingegen fließen in einem Draht nur in eine Richtung. Man darf sich von dieser Technik also unglaublich dicht gepackte Computer erhoffen.


Doch bis Forscher herausgefunden haben, wie man ohne Elektronik Daten optisch speichern kann, wird mindestens noch ein Jahrzehnt vergehen. In den nächsten 10 15 Jahren wird auch der Quanten-Computer zur Marktreife entwickelt werden. Er wird lediglich die Größe eines Kubikzentimeters haben, aber die Rechenkapazität sämtlicher Computer, die heute weltweit verfügbar sind, sehr deutlich übertreffen.


Das gesamte Angebot des Internet, eine kaum vorstellbar große Datenmenge, ließe sich mit einem solchen Rechner in Bruchteilen von Sekunden durcharbeiten.


Ein weiterer "spin-off" der Quantentechnologie – einer "Multimilliarden-Dollar-Industrie" ("Scientific American") – ist die Quantenkryptografie.


Aktuelle Beispiele:

Das US-Unternehmen MagiQ-Technologies und die Schweizer Firma ID Quantique haben die ersten Codiergeräte auf den Markt gebracht, die nach dem Prinzip der Quantenkryptografie arbeiten.


Diese Verschlüsselungstechnologie ist absolut abhörsicher und kann nicht geknackt werden. Schon kaufen die ersten Banken, Versicherungen und datensensiblen Behörden die "magic quantum-box", die den gesamten elektronischen Datentransfer revolutionieren dürfte.


Denn die neuartigen Quanten-Krypto-Geräte arbeiten mit den klassischen Wellenlängen, die zur Datenübertragung weltweit genutzt werden, und lassen sich mit Datenraten von bis zu einem Gigabit pro Sekunde einsetzen.


Prognose bis 2020:
Kryptografie sichert den weltweiten Datenverkehr


Das 50.000-Dollar-System "Navajo Secure Gateway" von MagiQ-Technologies schafft mit konventionellen Glasfasern ein abhörsicheres Virtual Private Network.


Mit dem "ID Quantique"-System wird derzeit die weltweit erste Infrastruktur zur Übermittlung quantenkryptografisch gesicherter Daten aufgebaut. Beide Systeme kombinieren ein Quantensystem zur Übertragung des Schlüssels (Quantum Key Distribution) mit einem konventionellen Kryptografie-System zur Übertragung der eigentlichen Botschaft.


Der Schlüssel wird mithilfe von einzelnen Photonen übertragen. Dies macht ein unerlaubtes, unerkanntes Eindringen in Informationsflüsse nicht mehr möglich. Versucht nämlich ein Spion, den Quantenkanal abzuhören, so verändert er damit zwangsläufig den Quantenzustand der Photonen.


Auf diese Weise wird jeder Datentransfer unknackbar. Trotz aller Euphorie: Bis die Quantenkryptografie für den Alltag taugt, werden noch mindestens 15 Jahre vergehen.


Prognose bis 2030:
Materie wird kopierbar

Beamen

Utopisch noch, aber prinzipiell nicht unmöglich: das Beamen – so ähnlich wie man es aus der Serie "Raumschiff Enterprise" kennt. Es gibt einen quantenphysikalischen Ansatz, der es möglich macht, prinzipiell jede Art von Partikel zu teleportieren; also eine exakte Kopie an einem anderen Ort herzustellen.


Forscher haben einen Mechanismus entwickelt, mit dem Atome, Moleküle oder sogar noch größere Objekte gebeamt werden können; so genannte Buckminster-Fullerene: fußballförmige Moleküle aus mindestens 60 Kohlenstoffatomen.


Der neue Ansatz eröffnet die Aussicht, künftig massive Teilchen teleportieren zu können – vielleicht sogar irgendwann einmal einen Menschen …


Prognose bis 2050:
Rechnen ohne physikalische Dateninformationen

DNS-Computing

Biocomputer auf DNS-Basis können in zehn Jahren Wirklichkeit sein: PCs, die mit "Biochips" und "Wetware" arbeiten – einer Art flüssiger Software in Form von synthetischer DNS. Computer sind nicht auf rein physikalische Dateninformationen angewiesen.


Sie könnten anstelle von Kugeln auch mit Strängen aus DNS (englisch: DNA) arbeiten. Das neue Rechenprinzip ist in ersten Experimenten von Molekularbiologen und Computerwissenschaftlern nachgewiesen worden. Doch der erste DNA-PC wird frühestens 2020 auf unseren Schreibtischen stehen.


DNS-Computer könnten spezielle Probleme lösen, an denen selbst heutige Supercomputer mangels Rechenkapazitäten scheitern. Die chemischen Bindungen, die sich ergeben, vollziehen sich nahezu gleichzeitig. DNS-Computing funktioniert also derart "massiv parallel", wie es selbst heutigen Superrechnern noch nicht möglich ist. Mit "molecular computing" werden auch andere chemische Verbindungen mit anderen chemischen Reaktionen als Informationsträger einbezogen werden können.


Damit ließe sich die Parallelität in Dimensionen steigern, die sich dem heutigen Vorstellungsvermögen entziehen.