Herr Minister!

 

Sie stecken leider in der Zwickmühle. Einerseits haben Sie einen Auftrag vom Herrn Bundeskanzler, andererseits gibt es einen Vertrag, Einredeverzicht, Vernunft und Logik. Das soll nicht heißen, dass mich das freut, aber wenn die SPÖ den Ausstieg aus dem Eurofightervertrag nicht zum Wahlkampfthema genommen hätte, wäre es für Sie einfacher. Hier die tragenden Anhaltspunkte zum Überdenken der Situation, die auch als Argument für die Beibehaltung der Eurofighter dienen können, um nicht ganz dumm dazustehen.

 

 

 

Die Republik Österreich (nicht eine Partei) hat einen Vertrag abgeschlossen. Die Republik Österreich ist ein verlässlicher Vertragspartner.

 

 

 

 

 

  

Es ist nicht Aufgabe der Bundesregierung bei einem Regierungswechsel, abgeschlossene Verträge mit allen Mitteln zu bekämpfen. Auch nicht, wenn durch falsche Berichterstattung von Medien und manchen Politikern mit eigenartiger Weltanschauung versucht wird, die Bevölkerung zu "vertrotteln", um sich selbst oder die Partei ins Rampenlicht zu stellen.

 

 

Es ist unter anderem die Aufgabe der österreichischen Bundesregierung zu verhindern, dass Österreich der Lächerlichkeit preisgegeben wird.

 

 

 

 

 

 

Wenn sich die österreichische Bundesregierung zur Luftraumüberwachung bekennt, so ist auch die Luftraumverteidigung damit verbunden (Polizisten ohne Waffen wären auch nur Marionetten). Wenn man seitens EADS meint, der Eurofighter "schnupft" vier MIG's, so ist darin kein kriegerisches Potenzial zu sehen, sondern die technische Leistungsfähigkeit. Wenn Ihr Auto eventuell 200 km/h fahren könnte, so sagt das auch nicht, dass Sie ein Autorowdy sind.

 

 

 

 

 

 

 

Man darf die Luftraumüberwachung mit einer "unschönen Optik" eines Beamten nicht vermischen. Das sind zwei verschiedene Dinge.

Die Luftraumüberwachung ist "Österreichangelegenheit". Die eventuelle Geschenkannahme ist Ministeriumsangelegenheit. Ich möchte nicht an Ihrer Stelle sein, wenn man Generalmajor Wolf kein Fehlverhalten nachweisen kann. Vertrauensbildend wird das sicher nicht werden.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Sie meinen, wenn der Leasingvertrag zu Ende ist (30. August 2008), bleibt die Luftraumüberwachung mit irgendwelchen Fliegern weiter gesichert. Zu bedenken ist aber, dass der ganze finanzielle Aufwand, nur für die Stationierung des Eurofighter,  umsonst gewesen wäre (ca. 2 Milliarden ???). Dieses Geld kommt bei Vertragsausstieg sicher nicht zurück. Ebenso gehen die Zahlungen der BAWAG (Einredeverzicht) weiter, falls die Republik keine Vertragsverletzung beabsichtigt. Ein Sonderbudget für einen neuen Leasingvertrag (August 2008) wird es auch nicht durch den schwarzen Finanzminister geben, da die Eurofighter bis dahin fast bezahlt und sowieso ab 1. Juli 2007 abholbereit sind. Bleibt nur das Heeresbudget, das sowieso sehr mager ist. Das kann man sicher der Bevölkerung nicht erklären, wie mit Steuermitteln umgegangen wird. Zu vergessen sind nicht die 25 Raketen der Type "IRIS-T" um ca. 11 Millionen Euro.

Ich fürchte, wenn die Eurofighter nicht kommen, wird man Sie an diesem Tag verfluchen und der Bundeskanzler lächelt weiter oder doch nicht mehr?. Auch die Militärluftfahrttechniker werden keine Freude mit ihrem Minister haben, denn das Lernpensum für eine andere Type ist enorm (ich war selbst 36 Jahre Luftfahrttechniker beim Bundesheer). Die Umschulung der Techniker für den Eurofighter müsste zur Zeit bald abgeschlossen sein. Soll das alles umsonst gewesen sein?

 

 

 

 

 

 

 

 

Das Wahlversprechen aus dem Eurofightervertrag auszusteigen, ohne den Vertrag zu kennen, war Schwachsinn. Eine Korrektur der Parteihaltung wäre sofort notwendig, um nicht noch weiter in die Schei... zu kommen. Sie Herr Minister, machen einen Eindruck des soliden und getreuen SPÖ-Gefolgsmannes, ziehen sie in der Partei und bei sich selbst die Notbremse. Das ganze Politgefasel erscheint mir wie bei "Peppone" aus der Filmserie "Don Camillo" und das wird die SPÖ sicher nicht notwendig haben, oder doch? Das beste Instrument ist immer noch die Wahrheit und Ehrlichkeit, ohne zu träumen.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Die Lieferung der Eurofighter wird planmäßig am 1. Juli 2007 erfolgen. Er ist zur Zeit das beste Gerät auf längere Sicht und stammt aus europäischer Produktion.  Mit unseren lächerlichen 18 Stk. braucht Österreich sich nicht auf die Schulter klopfen. Das der Eurofighter als Luftraumübewachungsflugzeug für Österreich mehr kann als durch die Gegend fliegen, lässt ein flexibleres Einsatzspektrum zu und ist nur zu begrüßen.

 

Die Saab 105OE geht auch langsam dem Ende zu, deren Nachbeschaffung unter Umständen in Ihre Amtszeit fällt. Was macht die SPÖ dann?

Die Bestellung von Eurofightern einiger Länder:

Nation

Type

Stückzahl

Deutschland - Luftwaffe

Eurofighter 2000/GT

135

Großbritannien - Luftwaffe

Typhoon F.Mk2/T.Mk1

193

Italien - Luftwaffe:

Eurofighter 2000/T

104

Österreich - Luftwaffe:

Eurofighter 2000 Typhoon

18

Saudi-Arabien - Luftwaffe:

Typhoon

72

Spanien - Luftwaffe:

Eurofighter 2000/T

71

Quelle: fighter-jets.de

http://www.biologie.de/biowiki/Eurofighter


Wir Österreicher sollten unbedingt selbstständig sein und nicht hoffen, dass uns jemand seine gebrauchten oder zurückgegebenen Flugzeuge vermietet.

Es ist eine Sache der Ehre und des Selbstbewusstseins, dass wir nicht angewiesen sind.