27. Oktober 2012

Berufsheer ???

 

 

Viel Pro und Kontra findet man in der Diskussion um das zukünftige "Berufsheer". Minister Darabos möchte eine Mischform. Ein Berufsheer gab es schon immer. Wäre der Herr Minister beim Militär gewesen, würde er das wissen.

 

Ich selbst war 36 Jahre beim Militär, zuerst Beamter in UO-Funktion als lizenzierter Techniker auf Hubschraubern, später wurden wir umgestellt auf Militärperson. An der Funktion änderte sich nichts.

 

Dieser Job war mein Beruf, ich war nicht Vereinsmitglied oder sonstiger Freiwilliger. Wir erhielten wie alle Anderen keine Prämie, kein Anerkennungsgeld oder Sonstiges, sondern ein Monatsgehalt wie jeder Angestellte.

 

 

Was war/ist der Berufssoldat beim österreichischen Bundesheer

  • Nach dem 2. Weltkrieg wurde die B-Gendarmerie mit den Aufgaben der Sicherung betraut. Die Soldaten waren noch in Kriegsgebieten, Gefangenschaft oder tot.

  • Später wurde die B-Gendarmerie durch ein neu aufgestelltes Bundesheer abgelöst. Das Personal gliederte sich in Grundwehrdiener, Zeitsoldaten, Beamte in UO-Funktion, Offiziere und Vertragsbedienstete.

Der Beamte in UO-Funktion war ein militärisch ausgebildeter Soldat mit Fachausbildung (z.B. Pilot, Techniker, Elektroniker, Automechaniker, Koch usw.) und zusätzlicher Beamtenausbildung, hatte also zwei Berufe. Mit dieser Beamtenausbildung konnte man als Kanzleileiter, Referatsleiter usw. in einem Ministerium, Bezirkshauptmannschaft, Finanzamt usw. in Zivil arbeiten.

  • Vor über zehn Jahren wurden die Beamten in UO-Funktion, mit finanziellem Anreiz, auf Militärpersonen umgestellt. Dies hat den Vor-/Nachteil, dass der strenge Kündigungsschutz und Versetzungsschutz wegfällt, für Einsätze eine Notwendigkeit. Es werden nur so viele aufgenommen wie der Stellenplan vorsieht. Zusätzlich notwendiges Personal wird durch Soldaten auf Zeit abgedeckt.

 

In meiner Dienstzeit hatte ich mit vielen Jungmännern zu tun. 99% solide Burschen, die ihren Weg in der Privatwirtschaft machten. Einige blieben in unserer Einheit (Staffel), um ihren neuen Beruf "Militärluftfahrzeugwart" zu erlernen. Wie in der Privatwirtschaft dauerte die Ausbildung zum Militärluftfahrzeugwart ("Grundwart") drei Jahre, mit vielen Kursen und Prüfungen. Diese Ausbildung entspricht einer gehobenen Lehre. Ich selbst habe Stahlbauschlosser gelernt und abgeschlossen, aber so vielfältig war die Lehre sicher nicht.

 

Wenn jetzt der Wehrdienst abgeschafft wird, ist es gleichzusetzen mit der Abschaffung der Lehrlingsausbildung.

 

Veraltetes Gerät?

Natürlich gibt es auch veraltetes Gerät.  Wenn man z.B. bei den Luftstreitkräften genauer hinsieht, gibt es akuten Handlungsbedarf.

 

Hier einige Beispiele:

 

TYPE

Baujahr

Bestand

Aérospatiale SE 316B "Alouette III"

 

 

 

1967, 1973

 

 

 

 

ursprünglich 29 Stk., 24 vorhanden, davon 6 - 8 Stk. in Langenlebarn zur Schulung abgestellt. Die vorherige Schulmaschine AB206A "Jet Ranger" wurde nach 40 Jahren ausgeschieden, eine Nachbeschaffung gab es bis heute nicht.

Saab 105OE

1970

ursprünglich 40 Stk., 28 Stk. vorhanden, 19 Stk. aktiv

OH-58 "Kiowa"

1976

ursprünglich 12 Stk., 11 Stk. vorhanden und aktiv

PC-6 Turbo-Porter

1976

ursprünglich 14 Stk., 13 Stk. vorhanden, 8 Stk. aktiv

Agusta AB212

1980

ursprünglich 26 Stk., 23 Stk. vorhanden, 23 Stk. aktiv

Wie in der Tabelle ersichtlich, sind einige Maschinen stillgelegt!

 

Wenn jemand meint, wir haben zu viele oder ausreichende Luftfahrzeuge, dann soll er sich bei den Luftstreitkräften Europas neu orientieren.

 

Bei den anderen Einheiten sieht es nicht viel besser aus. Bisher wurde nur abgewrackt, ausgeschieden und verschrottet. Für die Instandhaltung will man nicht so recht Geld ausgeben. Für die Neubeschaffung schon gar nicht. Nur wenig wurde erneuert. Was soll dann beim "Bundesheer neu" -  "Berufsheer" anders sein? Es hat keiner dem Minister verboten, Neues zu kaufen.

 

Apropos Jungmänner:

Wir sind nicht dazu da, Tränen zu trocknen oder hinterher zu räumen. Von einem 19jährigen darf man sich eine gewisse Selbstständigkeit und Reife erwarten. Dieser ist immerhin in einem Alter, wo er bereits seinen Lehrabschluss hat und ein bis zwei Jahre als Geselle/Facharbeiter selbstständig arbeitete.

 

Natürlich gibt es auch Jungmänner, mit denen gar nichts anzufangen ist. Diesen bleibt dann nur die weniger interessante Arbeit über. Soll ein hochqualifizierter Techniker einem Grundwehrdiener das WC putzen oder die Werkstätte zusammenräumen? So etwas gibt es in der Privatwirtschaft auch nicht. Die über das Bundesheer schimpfen, sind meistens solche, mit denen man oft nichts anfangen konnte. Für jeden der das Bundesheer ablehnt, gibt es noch immer den Zivildienst.

 

Natürlich gibt es Tätigkeiten, die man weniger mag und nicht der Weiterbildung dienen, gemacht müssen sie trotzdem werden. Auf Grund der geringen Jungmänneranzahl, werden diese durch Reinigungsfirmen sowieso entlastet.

 

Der Einzug von "Schlaffis", "Dickerln" und "Weicheiern" hat auch vor dem Bundesheer nicht halt gemacht. Das Militär ist die letzte Chance für so einen "Warmduscher" und "Schattenparker", ein Mann zu werden, die allerletzte Chance. Kein Wunder, wenn die Mädchen schon sagen wo es lang geht und dann das zukünftige Familienoberhaupt werden.

 

Das böse Bundesheer?

Wir vom Stammpersonal sind weder Folterknechte, noch Söldner. Wir sind auch keine Killer oder Mörder, wie wir  manchmal von anscheinend total beschränkten Menschen, die keine Ahnung vom Bundesheer haben, hingestellt werden. Wir sind aufrechte Männer/Frauen, die auf die Republik Österreich einen Eid geleistet haben. Wir sind Junggeselle, Vater, Mutter, Großvater und Großmutter.

 

Ja, es gab eine Zeit in der die Bevölkerung durch das Militär beschossen wurde.

Es gab auch Kreuzzüge, Hexenverbrennungen und Vergewaltigungen im Namen Gottes und die Leute gehen trotzdem in die Kirche.

Es gab auch Hitler mit seinen Mordgesellen und die Bevölkerung jubelte ihnen zu.

Es gibt auch Politiker mit denen man keine Freude hat und trotzdem wählen wir sie.

Es gibt Zivilisten, die jeden Tag morden, stehlen und vergewaltigen- ersichtlich in den Tageszeitungen. Trotzdem kommen sie in schöne Gefängnisse und werden in allen Richtungen betreut. TV-Gerät im Zimmer und tolle Sporträume sind Standart. Damit die Strafe nicht zu hart wird, hat man die Fußfessel erfunden.

 

Beschwerdekommision:

Leider gibt es auch Vorkommnisse, die eines österr. Soldaten nicht würdig sind. Hier setzte die fachliche Qualifikation völlig aus. Ein Disziplinarverfahren (Geldstrafe) oder ein Ausscheiden vom Bundesheer (fristlose Entlassung und Gerichtsverfahren) sind die Folge.

Im Vergleich mit anderen westlichen Ländern, ist es bei uns nur ein verschwindend geringer Teil, der Anlass zur Beschwerde gibt.

 

Wie sieht es in der EU nach der Abschaffung der Wehrpflicht aus? Zwei Beispiele:

 

Deutschland:

 

 

 

 

fokus.de. Die ersten Erfahrungen sehen anders aus. Im April traten gerade mal 1500 Freiwillige ihren Dienst in den deutschen Kasernen an. Ein Jahr zuvor waren es noch 16 000 Wehrpflichtige. Hatte die Bundeswehr bislang das Luxusproblem, längst nicht mehr alle wehrfähigen Männer eines Jahrgangs aufnehmen zu können, steht sie nun vor der umgekehrten Problematik. Viel zu wenige melden sich freiwillig.

 

Belgien

 

 

 

Der Wehrdienst wurde in Belgien im Jahr 1995 abgeschafft. Seitdem hat man Mühe, genügend qualifiziertes Personal zu werben; es verpflichten sich vor allem Sozialschwache mit geringem Bildungsabschluss. Es kam so zu einem allgemeinen Qualitätsverlust in der Armee; sie spiegelt kein Gesamtbild der Gesellschaft mehr wider.

 

 

Wer macht zukünftig die Arbeit der Jungmänner?

Das Bundesheer ist vielfältig. So gibt es Einheiten, in denen die Jungmänner den ganzen Tag ausgelastet sind. Es gibt auch Einheiten, die für Großereignisse geschaffen wurden und naturgemäß deren Jungmänner unterbeschäftigt sind. Es kann nicht jeden Tag Krieg, Hochwasser oder eine Lawinenkatastrophe kommen.

 

2009 waren insgesamt 3.030 Soldaten im Katastropheneinsatz, 2.000 bzw. zwei Drittel davon waren Rekruten (Grundwehrdiener). Ähnlich war es auch 2010: Von insgesamt 1.491 Soldaten im Katastropheneinsatz waren 1.000 Grundwehrdiener, das sind ebenfalls zwei Drittel. Auch beim Jahrhundert-Hochwasser in Niederösterreich 2002 waren zwei Drittel (über 7.000) der 11.000 Heereshelfer Rekruten. Jedenfalls sind bei Hochwasser rund 70% der Grundwehrdiener im Einsatz. Beim Hochwasser 2002 waren es sogar 85 Prozent.

 

Wenn jetzt die Präsenzdiener durch das sogenannte Berufsheer wegfallen, wer macht dann ihre Arbeit. Das Bundesheer musste sowieso schon vieles aufgeben, weil die einrückungsschwachen Jahrgänge zum Tragen kommen. Es ist nicht anzunehmen, dass der Hr. Minister bei der nächsten Ski-WM gratis Pistentreten geht. Bei der nächsten Angelobung in Wien kann er zu Hause bleiben, denn sie wird sie nicht mehr geben. Er kann uns nur mit neuem/tauglichem Gerät eine Freude bereiten. Wie wir unsere Arbeit zu machen haben, wissen wir selbst am besten, es ist unser Job.

 

Die Wirtschaft wird sich auch nicht darüber freuen. Viele Lebensmittelproduzenten, Bekleidungsindustrie und Ausrüster sind vom Militär abhängig. Der Wegfall von tausenden "Kunden" ist sicher schmerzvoll.

 

Sozialjahr

Das verpflichtende Sozialjahr dauert fast doppelt so lange wie der Präsenzdienst. Das bedeutet, allen Mädchen und Burschen fehlt fast ein Jahr ihres Berufes oder Studienzeit. Beim Präsenzdienst sind nur die Burschen (Mädchen freiwillig) mit 6 Monaten betroffen. Der Präsenzdiener kann sich meistens seine zukünftige Einheit aussuchen.

 

Hier die Werbung für das Sozialjahr:

 

 

Du willst dich ...

  • sozial engagieren

  • die Eignung für einen Sozialberuf praktisch testen

  • ein Wartejahr sinnvoll überbrücken

  • Chancen zur persönlichen Entwicklung nützen

  • dich selber in einem anderen Umfeld besser kennen lernen

  • praktische Erfahrungen in der Sozialarbeit machen

  • nach einer Lehre einen Berufsumstieg ausprobieren

... das Feiwillige Soziale Jahr bietet jungen Menschen ab 18 (tlw. ab 17) Jahren die Möglichkeit dazu.

 

Beim Freiwilligen Sozialen Jahr hast du die Chance, 10 bzw. 11 Monate lang die Arbeit im Sozialbereich kennen zu lernen. Die Einsatzbereiche liegen in der Arbeit mit behinderten Menschen, mit alten Menschen, Kindern oder Jugendlichen oder in einem anderen Bereich, wie z.B. Arbeit mit Obdachlosen oder Flüchtlingen. Du arbeitest 34 Stunden pro Woche in einer Einrichtung mit.

 

 

Mein Ding ist das nicht, dass mein Kind (egal ob Mädchen oder Bursche) in einem Bereich zwangsweise fast ein Jahr  arbeiten muss, für das weder Interesse, Ausbildung oder Lebensplanung vorhanden ist. Der Satz "Wartejahr sinnvoll überbrücken" ist lächerlich, denn es ist nur ein geringer Teil der Jugendlichen für diese Tätigkeit geeignet.

 

Es ist sicher ein wichtiger Beitrag für die Gesellschaft. Aber als billige Arbeitskraft die gesamte jugendliche Bevölkerung zwangsweise einzuteilen, obwohl Fachpersonal vorhanden ist und man einen anderen Beruf erlernt hat, ist kaum vorstellbar. Als Grundwehrdiener hat man zumindest die Möglichkeit als Mechaniker, Kanzlist, Koch usw. zu arbeiten, damit man das erlernte nicht völlig vergisst.

 

Um die Kosten des Sozialjahres wird noch immer heiß diskutiert. Angeblich hat man bei den Zahlen etwas nachgeholfen, um das Ganze schöner aussehen zu lassen.

 

Heute, am 26. Oktober 2012 sagte der Verteidigungsminister folgendes:

Um die Qualität des Heeres abzusichern, brauche es aber "Veränderungen". Das Bundesheer müsse auf das veränderte sicherheitspolitische Umfeld ausgerichtet werden, denn die Bedrohungen seien komplexer geworden. "Wer stillsteht, wer nicht in Bewegung bleibt und abwartet, verliert den Anschluss", so Darabos.

 

Ich glaube, der Minister hat den Anschluss seit Beginn seiner Amtszeit nie gefunden. Aber Veränderungen hat es gegeben. Unter anderem wurden folgende Kasernen verkauft:

Kasernenschließung nach Bundesland

Niederösterreich

8 Kasernen

Baden (Martinek-Kaserne), Großenzersdorf (Smola-Kaserne), Hainburg (Marc-Aurel-Kaserne),

Klosterneuburg (Magdeburg-Kaserne), Neulengbach (Custozza-Kaserne), Spratzern (Kopal-Kaserne)

Wr. Neustadt (Bechtolsheim-Kaserne, Maximilian-Kaserne)

Steiermark

5 Kasernen

Bad Radkersburg (Mickl-Kaserne), Fehring (Hadik-Kaserne), Graz (Hummel-Kaserne, Kirchner-Kaserne)

Graz-Thalerhof (Fliegerhorst Nittner), Leibnitz (Hermann-Kaserne)

Wien

4 Kasernen

Kommandogebäude Radetzky, Marine-Kaserne Tegetthoff, Liegenschaft Breitensee, Sportzentrum Blattgasse,

Amtsgebäude Hetzgasse, Amtsgebäude Leopoldgasse, Amtsgebäude Straußengasse, Amtsgebäude Simmering

Amtsgebäude Vorgartenstraße, Amtsgebäude Modecenter

Tirol

4 Kasernen

Hall (Straub-Kaserne), Kufstein (Enrich-Kaserne), Lienz (Franz-Josefs-Kaserne), Vomp (Frundsberg-Kaserne)

Burgenland

4 Kasernen

Neusiedl (Berger-Kaserne), Oggau (See-Kaserne), Oberwart (Sporck-Kaserne), Pinkafeld (Turba-Kaserne)

Kärnten

3 Kasernen

Klagenfurt (Waisenhaus-Kaserne), Villach (Rohr-Kaserne), Wolfsberg (Aichelburg-Kaserne),

St.Veit/Glan (Munitionslager Muraunberg)

Oberösterreich

2 Kasernen

Kirchdorf (Kremstal-Kaserne), Linz (Garnisonsgebäude), Steyr (Trollmann-Kaserne), Übungsplatz Obertraun/Oberfeld

Salzburg

2 Kasernen

Elsbethen-Glasenbach (Rainer-Kaserne), Salzburg (Kommandogebäude Riedenburg), Munitionslager Lofer

 

Auch die Reduktion der Kampfleistung war seine Veränderung. Die Reduktion der Eurofighter mit dem erfolgten Downgrade auf gebrauchte Flugzeuge der ersten Tranche - bei gleichzeitiger Einsparung von militärisch notwendiger Zusatzausrüstung, hat den Preis pro Flugzeug sogar noch steigen lassen. Siehe Wikipedia. Verändert hat er auch seine Meinung bezüglich Wehrpflicht:

 

"Unter meiner Amtsführung wird es kein Hinentwickeln des Bundesheeres zu einem Berufsheer geben. An der Wehrpflicht darf nicht gerüttelt werden." Verteidigungsminister Norbert Darabos, 10. Juni. 2010

Das österreichische Mischsystem beim Bundesheer hat sich bewährt. Unser Heer ist so bestens in die Gesellschaft integriert. Und ich weiß auch aus verschiedenen Gesprächen mit Amtskollegen, dass ein Berufsheer keinesfalls eine kostengünstigere Variante ist. Wir haben bei uns im Ministerium auch interne Berechnungen angestellt. Demnach würden sich bei einem Berufsheer die Kosten sogar verdoppeln. Nein, für ein neutrales Land macht unser Mischsystem durchaus Sinn.

 

Das Ende der Wehrpflicht bleibt für Sie trotzdem ein Tabuthema?

Darabos: Für mich ist die Wehrpflicht in Stein gemeißelt. Mit mir als Verteidigungsminister wird es kein Ende der Wehrpflicht geben. Tiroler Tageszeitung vom 03.07.2010

 

Wie glaubwürdig Darabos Pläne sind, obliegt Ihrer Beurteilung. Die Bedenken der "alten Garde" sind auch nicht wegzuwischen. Sie beurteilen, als langjährig erfahrene Offiziere, das Präsenzdienermodell. Sie sind auf Sicherheit bedacht, damit im Notfall ausreichend ausgebildetes Personal mit den notwendigen Geräten zur Verfügung steht. Der Artikel I. bildet die Grundlage unserer Sicherheit.

 

 

Bundesverfassungsgesetz vom 26. Oktober 1955 über die Neutralität Österreichs.
StF: BGBl. Nr. 211/1955 (NR: GP VII RV 520 u. 598 AB 626 S. 80. BR: S. 109.)

Sonstige Textteile
 

Der Nationalrat hat beschlossen:

 

Artikel I.

(1) Zum Zwecke der dauernden Behauptung seiner Unabhängigkeit nach außen und zum Zwecke der Unverletzlichkeit seines Gebietes erklärt Österreich aus freien Stücken seine immerwährende Neutralität. Österreich wird diese mit allen ihm zu Gebote stehenden Mitteln aufrechterhalten und verteidigen.

 

(2) Österreich wird zur Sicherung dieser Zwecke in aller Zukunft keinen militärischen Bündnissen beitreten und die Errichtung militärischer Stützpunkte fremder Staaten auf seinem Gebiete nicht zulassen.

 

Artikel II.

Mit der Vollziehung dieses Bundesverfassungsgesetzes ist die Bundesregierung betraut.