Hot Blade 2013

 

 

 

Text: http://www.bundesheer.at/journalist/pa_body.php?id=3018&timeline=

 

Wien (OTS/BMLVS) - Von 15. Juli bis 03. August 2013 findet die größte europäische Hubschrauberübung zum zweiten Mal in Portugal statt. Dieses jährliche Hubschraubertraining wird im Rahmen des "Helicopter Training Programme" der Europäischen Verteidigungsagentur durchgeführt.

Das Österreichische Bundesheer beteiligt sich mit einem Kontingent von 63 Soldatinnen und Soldaten und nimmt erstmals mit zwei verschiedenen Hubschraubertypen an diesem europäischen Projekt teil.

Es kommen drei Hubschrauber vom Typ Agusta Bell 212 sowie drei Hubschrauber des Typs Bell OH-58 "Kiowa" zum Einsatz. Trainiert werden Flüge bei heißen, staubigen Bedingungen im gebirgigen Umfeld. An dieser multinationalen Übung nehmen neben dem Gastgeberland Portugal auch Hubschrauber Verbände aus Belgien, Deutschland und den Niederlanden teil. Großbritannien nimmt bei dieser Übung als Beobachternation teil. Insgesamt kommen während der dreiwöchigen Übung 36 Luftfahrzeuge zum Einsatz, darunter vier Jets vom Typ F-16 sowie zwei Transportflugzeuge der Marke Casa 295-M.

Ziel dieser Übung ist es, unterschiedliche Flugverfahren anzugleichen, um die multinationale Zusammenarbeit und Interoperabilität zu steigern und diese bei heißen, staubigen Bedingungen umzusetzen. Neben der verstärkten fliegerischen Zusammenarbeit soll auch das Zusammenwirken mit den Landstreitkräften geübt werden.

 

Fotos

Quelle: Bundesheer/Gorup Horst/Christian Pucher

 

Schiffsverladung

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Text: http://www.bundesheer.at/archiv/a2013/hotblade_2013/artikel.php?id=3985

 

Feuer frei: Scharfschießen über dem Atlantik

23. Juli 2013 -

Ein erster Höhepunkt der multinationalen Hubschrauberübung "Hot Blade 2013" war das Scharfschießen der österreichischen OH-58 "Kiowa"-Besatzungen über dem Atlantik. Für die Bundesheer-Piloten war dies aber keine Premiere, da im Zuge der Übung "Cold Response" schon 2010 ein Scharfschießen auf hoher See Bestandteil einer Übung war und erste Erfahrungen gesammelt werden konnten.

 

Fliegen über dem Meer - eine besondere fliegerische Herausforderung

Hauptmann Christian Kappl, der Kommandant der österreichischen OH-58 "Kiowa"-Besatzungen bespricht kurz vor dem Flug noch einmal letzte Details mit seiner Crew, bevor er über Funk dem Kontrollturm mit den Worten "This is Kiowa 31 formation, ready for departure" die Bereitschaft zum Abheben meldet.

Kurze Zeit später befindet sich der bewaffnete österreichische Mehrzweckhubschrauber bereits über dem Meer, da der Militärflugplatz Ovar unmittelbar am Atlantik liegt. Nach einigen Flugminuten ist weit und breit nichts mehr zu sehen, außer der scheinbar unendlichen Wasseroberfläche des Atlantiks, dessen tief blaue Farbe lediglich durch weiße Schaumkronen von Wellen, unterbrochen wird.

Der erfahrene "Kiowa"-Pilot hat schon viele Scharfschießübungen absolviert, doch die Bordwaffe über dem Meer zu benutzen ist auch für ihn noch immer etwas Besonderes. "Das Fliegen über Gewässern ist etwas anspruchsvoller, da der Horizont als wichtiger Anhaltspunkt verschwinden kann. Es kann also vorkommen, dass die blaue Wasseroberfläche mit dem Horizont des blauen Himmels verschwimmt und so die Referenz abhanden kommt. Beim Fliegen über dem Meer helfen aber die Wellen bzw. Schaumkronen, um dieses Verschwimmen zu erschweren", so der Einsatzpilot und Fluglehrer Christian Kappl.

Am Funk meldet sich der portugiesische Flugsicherheitsoffizier und gibt der österreichischen Besatzung die Koordinaten für das Ziel durch. Gleich danach werden die Koordinaten durch den Militärpiloten bestätigt, ins Navigationsgerät eingegeben und Kurs auf das Zielgebiet genommen.

 

"Kiowa" - Feuererlaubnis auf identifiziertes Ziel erteilt

Als Zieldarstellung dienen Schwimmbojen, die mit einem sechsläufigen Maschinengewehr beschossen werden. Mit einer beeindruckenden Kadenz und Präzision werden die Ziele bekämpft. Hauptmann Kappl meldet die erfolgreiche Bekämpfung der Ziele an den Kontrollturm und fliegt gleich darauf eine scharfe Rechtskurve, bevor er den nächsten Anflug vornimmt, um seine Bordkanone ein zweites Mal abzufeuern. Danach kehrt der österreichische Bundesheer-Hubschrauber über die Küste zurück zum Militärflugplatz. "Ich bin durchaus zufrieden mit den Schießleistungen, vor allem mit der Bordkanone. Diese ist sehr verlässlich und präzise, ich bin froh diese Bewaffnung am OH-58 'Kiowa' zu haben", resümiert der Pilot.

Der mitgereiste Verbindungsoffizier des Jagdkommandos über den bewaffneten Mehrzweckhubschrauber: "Die Bell OH-58 ist zurzeit der einzige Hubschrauber im Bundesheer, der bewaffnet werden und somit für die Feuerunterstützung aus der Luft eingesetzt werden kann. Er ist daher für Spezialeinsatzkräfte und auch andere Verbände unersetzlich, wenn es darum geht, das Verfahren der unmittelbaren Feuerunterstützung aus der Luft bei Tag und Nacht auszubilden und zu üben." Spezialeinsatzkräfte verwenden den OH-58 "Kiowa" auch als Mittel zur Schnellanlandung, eine Methode für spezielle Absetz- und Aufnahmeverfahren.

 

"Überlebenstraining See" als Voraussetzung für das Fliegen über Gewässer

Einsatzpiloten und Bordtechniker des Bundesheeres absolvieren eine Reihe von Sonderausbildungen. Dazu zählt neben Hochgebirgslandungen auch das "Überlebenstraining See". In diesem speziellen Wassertraining lernen Piloten und Bordtechniker Verfahren und Techniken, um sich aus Notlagen im Wasser zu befreien.

Zusätzliche Ausrüstungsgegenstände gewährleisten die Sicherheit der Teams: Neben einer Überlebensweste tragen alle Besatzungsmitglieder zusätzlich Schwimmkrägen und Seiltechnikgurte für eine rasche Bergung. Beim Fliegen über kalten Gewässern sind die österreichischen Piloten und Bordtechniker außerdem mit Kälteschutzanzügen ausgestattet. Dieses einwöchige Überlebenstraining absolvieren die österreichischen Besatzungen im deutschen Nordholz bzw. in der Nordsee.

 

Flug in Portugal

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Scharfschießen