01. Oktober 2014

 

Eurofighter sind nur noch teurer Schrott ?

 

Fast hysterisch wird in den Medien über die Eurofighter berichtet. Es sind die haarsträubendsten Aussagen seit langem.

 

So liest man:

  Milliardenteure Eurofighter sind nur noch Schrott

 

  Für die Grünen (Peter Pilz) gleich ein Anlass zu handeln.

 

  Nun lässt der Verteidigungsminister Juristen einen Vertragsrücktritt prüfen.

 

  Die Info vom Rüstungskonzern British Aerospace Systems (BAE) - eine "Special technical

    order" - ist bereits im August beim Bundesheer eingetroffen, sie wurde nie an den Minister

    weitergeleitet

 

  Immerhin wurde die maximale Anzahl der Flugstunden von 6.000 auf 2.000 um zwei Drittel

    reduziert.

 

  Aber klar ist: "Wir alle wollen diese Flugzeuge loswerden.

 

  Eine dramatische Notlandung

 

  Systemzusammenbruch Eurofighter

 

Kehren wir zu den Tatsachen zurück. Im Heck des Eurofighters wurden einige Bohrlöcher nicht entgratet. Das ist natürlich nicht in Ordnung. Aber wegen so einer Lappalie fällt ein Flugzeug nicht gleich auseinander. Techniker in Großbritannien (besitzen ebenfalls den Eurofighter) hatten den Fehler entdeckt und den Flugzeughersteller informiert.

 

Der Flugzeughersteller sendet an alle Flugzeughalter ein Bulletin, in dem steht, wie weiter zu verfahren ist. In Österreich bekommt das Schreiben die Dienststelle MSL (Materialstab Luft, war früher Amt für Wehrtechnik) und nicht der Verteidigungsminister, denn dieser ist Politiker und kein Techniker.

 

In dieser Dienststelle sind alle Typenbetreuer der österreichischen Militärluftfahrt. Natürlich gibt es auch Flugingenieure für den Eurofighter, die mit diesem Schreiben konfrontiert werden und im engen Kontakt mit Eurofighter Jagdflugzeug GmbH sind. In diesem Schreiben sind auch die Dringlichkeit und das weitere Vorgehen zu finden, die der Hersteller vorschreibt. Das ist ein ganz normaler Vorgang in der Zivil.- und Militärluftfahrt auf der ganzen Welt.

 

Die vorgeschlagene Reduktion der Flugstunden ist in Österreich nicht ausschlaggebend, da das Ministerium aus Kostengründen das schon vorher angeordnet hat. Die geringe Anzahl von ca. 40 Flugstunden pro Jahr hat natürlich seinen Preis. Öl.- und Hydraulikkreisläufe trocknen aus. Sensoren neigen dann zu Fehlfunktionen. Ein Flugzeug ist kein Feuerlöscher, den man in eine Ecke stellt. Diese Entscheidung der Flugstundenreduktion kommt von Politikern, die absolute Laien in der Luftfahrttechnik sind.

 

Eine dramatische Notlandung? Ein Sensor meldete einen Triebwerksbrand, kann aber auch eine Falschmeldung eines Thermofühlers sein. Brandspuren sind am Foto keine zu sehen. Natürlich schaltet der Pilot das betroffene Triebwerk aus und führt eine normale Landung am nächstgeeigneten Flugplatz durch. Dafür hat die Maschine zwei Triebwerke, um in so einem Fall normal fliegen zu können.

 

Systemzusammenbruch Eurofighter? So ein Quatsch. Ob Hubschrauber oder Jet, alle sind voll gestopft mit Technik. Es ist völlig normal, dass hin und wieder etwas nicht funktioniert. Wenn es anders wäre, könnten die Techniker zu Hause bleiben.

 

"Wir alle wollen diese Flugzeuge loswerden". Wer ist wir? Hat diese Plaudertasche schon einmal überlegt, womit der Luftraum überwacht wird? Alle Jahre haben wir ca. 70 sogenannte "Priorität Alpha-Einsätze", nur weil Zivilpiloten vergessen auf die richtige Frequenz der Flugüberwachung zu schalten und als Geisterflieger in den Luftstraßen sind.

Mit der alten Saab 105OE, die seit 1970 im Dienst steht und nur mehr mit Bauteilen von abgestellten Maschinen flugklar gehalten wird, geht das sicher nicht. Es werden keine Ersatzteile mehr durch die Firma Saab hergestellt.

 

Das Bundesheer wird seit Jahren durch die Politik demontiert. Die Medien schreiben oft einen laienhaften Unsinn, der auch nicht hilfreich ist. Man soll nicht alles glauben.