Bei der Konstruktion der Bf 109
wurde versucht, den größtmöglichen Motor in der kleinstmöglichen
Zelle unterzubringen. Messerschmitttypisch wurde überall, wo es
möglich war, Gewicht eingespart, indem weitgehend die
Leichtbauweise angewendet wurde. Ein gutes Beispiel hierfür ist
der aus zwei selbsttragenden Halbschalen aufgebaute, mit
Längsprofilen versteifte Hinterrumpf, der bei geringem Gewicht
eine hohe Festigkeit aufwies. Die freitragenden, einholmigen
Tragflächen mit torsionssteifer Nase wurde – im Interesse eines
geringen Widerstandes – möglichst klein gehalten. Um die durch
eine kleine Tragfläche entstehenden Nachteile eines geringeren
Auftriebs auszugleichen, war er mit automatischen Vorflügeln und
Spaltlandeklappen ausgestattet.
Neben geringem Gewicht und
Widerstand standen bei der Konstruktion der Bf 109 auch die
Aspekte rationelle Fertigung und Wartungsfreundlichkeit im
Vordergrund. Zu diesem Zweck war die Maschine nach einer Art
Baukastenprinzip aufgebaut, das es ermöglichte, einerseits die
einzelnen Segmente dezentral zu bauen und an den
Fertigungsstätten zusammenzufügen. Andererseits war es im Feld
möglich, einzelne Bauteile schnell und leicht zu wechseln, was
die Einsatzbereitschaft deutlich erhöhte. Die Forderung der
Ausschreibung, welche verlangte, dass der Rumpf auch ohne
montierte Tragflächen selbstständig beweglich sein und auf
Bahnwaggons unter Einhaltung des Lichtraumprofils der DR
verladefähig sein sollte, führte jedoch zu einer relativ
geringen Spurbreite und der Dreiteilung des Hauptholmes des
Flugzeuges. Diese Forderung sollte die Wartung der Flugzeuge auf
Feldflugplätzen erleichtern. Sie sollte das Wechseln von
beschädigten Tragflächen ohne spezielle Vorrichtungen
ermöglichen und auch die Bergung und Rückholung außengelandeter
Flugzeuge erleichtern. Die aus dieser Forderung resultierende
geringe Spurweite des Fahrwerks der Bf 109 führte bei dieser zu
vielen Start- und Landeunfällen insbesondere bei Seitenwind.
Diese Forderung wurde deshalb bei allen weiteren Ausschreibungen
nicht mehr gestellt, auch wenn sich die ursprünglichen Gedanken,
welche zu ihr führten, in der Praxis bewährten.
Die rechts angeschlagene
Kabinenhaube konnte zum Absprung in Notsituationen abgeworfen
werden. Dazu wurde die Haube im Flug entriegelt und vom
Fahrtwind weggerissen. Die Haube wurde auch vor einer
Bauchlandung abgeworfen, um im Falle eines Überschlags aus der
Kabine entkommen zu können.