Riesen-Airbus A380 wurde heute vorgestellt

18. Jänner 2005  Kurze Zusammenfassung von Airbus Homepage

 

3D-Ansicht des Cockpits

Heute stellt der europäische Flugzeugbauer Airbus in Toulouse das größte Passagierflugzeug der Welt vor, den A380. Im Zahlenvergleich lässt der A380 auch das bisher größte Passagierflugzeug, den Jumbo 747 des US-Konkurrenten Boeing, hinter sich.


Der A380 ist vier Meter höher und 118 Tonnen schwerer als die 747. Im Unterschied zur Boeing 747 erstreckt sich das obere der beiden Passagierdecks über die gesamte Länge des Flugzeugs. Auf den Tragflächen des Flugzeugs könnten 70 Autos parken.
 

 

Billard spielen im Flugzeug
Beim Standardmodell des A380 haben insgesamt 555 Passagiere in der Ersten, Business- und Economy-Class Platz. In eine vergleichbare 747 passen 416 Passagiere. Die Anzahl der Sitze kann beim Airbus auf bis zu 853, bei der Boeing auf bis zu 568 ausgeweitet werden.
 

Auf Wunsch der Fluggesellschaften kann der A380 im Unterdeck mit Cocktail-Bars, Billardräumen, Duschen und einer Bibliothek ausgestattet werden. Der A380 verfügt über 16 Türen und Notrutschen. Die Rutschen des oberen Decks befinden sich in acht Meter Höhe.

 

Kaum in Europa zu sehen
Mit einer Spannweite von 79,8 Metern,
eine Höhe von 24 Meter, 118 Tonnen schwer und Platz für bis zu 853 Passagiere, ist der A380 für die meisten Flughäfen zu groß. Weltweit bereiten sich mit Millionenkosten 60 Flughäfen auf den A380 vor, darunter nur eine Hand voll in Europa. Bisher haben 14 Kunden insgesamt 149 Stück des A380 bestellt.

 

 

Kunden erwarten Ersparnis
Die in Dubai ansässige Fluglinie Emirates ist mit 45 Bestellungen der größte Kunde. Die Deutsche Lufthansa hat 15 der Super-Jumbos geordert. Die Kunden erwarten mindestens 15 Prozent Kostenvorteile pro Sitz gegenüber der 747.
 

Hauptrouten für den A380 mit einer Reichweite von 15.000 Kilometern werden Langstrecken zwischen Asien, dem Nahen Osten, Europa und den USA sein. Auch Australien-Flüge gelten als wichtiger Markt. Der Linienflugbetrieb soll 2006 anlaufen.
 

Nur zwei Vergleichsbeispiele
Von der Größe her ist der A380 fast das größte jemals gebaute Flugzeug. Das Flugboot "Spruce Goose" des legendären Konstrukteurs, Millionärs und Exzentrikers Howard Hughes hatte eine etwas größere Spannweite, ist aber nur ein einziges Mal 1947 geflogen.
 

Größer als der A380 ist lediglich das sechsstrahlige Transportflugzeug Antonow An-225 Mriya, von dem jedoch nur zwei Stück gebaut wurden. Die An-225 ist elf Meter länger und acht Meter breiter als der A380, aber nicht so hoch.

 

Logistik

Aus ganz Europa gelangen die Einzelteile des neuen Airbus A380 in die südwestfranzösische Montagehalle Toulouse-Blagnac. Vor allem der Transport der Großteile stellt dabei eine logistische Herausforderung dar. Aus allen Himmelsrichtungen werden sie geliefert. Der riesige Rumpf des A380 wird in der französischen Hafenstadt St. Nazaire zusammengebaut, seine Einzelteile stammen aus Werken in Hamburg, Neapel, Cadiz und Nantes. Die Leitwerke kommen aus Spanien, die Tragflächen aus Großbritannien.

 

Heimische Firmen beteiligt
In Großbritannien sitzt mit dem Zulieferer Rolls-Royce auch einer der beiden Motorenhersteller; alternativ kann der A380 mit Düsentriebwerken des US-Riesen General Electric ausgestattet werden. Auch aus Österreich kommen Einzelteile. Gerade als Passagier wird man die österreichischen Beiträge zu dem Jet sehen können, etwa bei Teilen der Innenfenster und der Gepäckablage. Doch auch an der Verkleidung der Landeklappenträger arbeiteten österreichische Firmen mit. Aus Japan und der Türkei kommen Reifen und Bolzen, der Löwenanteil der A380-Aufträge wird jedoch von den vier Airbus-Partnerstaaten Deutschland, Frankreich, Großbritannien und Spanien abgewickelt. Auch die Auslieferung ist auf Frankreich und Deutschland aufgeteilt.

 

Die Endmontage des A380 erfolgt in Toulouse, wo die Maschinen ab 2006 an Kunden aus Übersee übergeben werden sollen. Europäische Kunden sollen ihre Jets in Hamburg abholen, wo die Flugzeuge auch ihre Innenausstattung und die vom Kunden gewünschte Lackierung bekommen.

 

Airbus zu groß für Airbus
Schon bisher waren Airbusse gesamteuropäisches Stückwerk. Die Teile wurden mit den firmeneigenen Großfrachtflugzeugen A300-600 ST "Beluga" zu den verschiedenen Werken transportiert. Der neue Airbus ist jedoch auch für jeden Airbus zu groß. Die enormen Abmessungen des A380 machen einen Mix aus See-, Fluss-, Luft- und Landtransporten erforderlich. So wurde in Südwestfrankreich eigens eine fast 300 Kilometer lange Straße von der Region Bordeaux nach Toulouse für die fälligen Schwertransporte ausgebaut.

 

"Flaggschiff für das 21. Jahrhundert"

Charterversionen mit nur einer Klasse könnten etwa 800 Menschen befördern. Wird der A380 wie die 747 etwa für den japanischen Inlandsflugverkehr mit besonders engen Stuhlreihen versehen, kann er sogar fast tausend Passagiere aufnehmen. Auch zwei reine Frachtversionen des A380 werden angeboten und haben ausgerechnet in den US-Paketdiensten General Express und UPS Abnehmer gefunden. Der A380 ist mit fast 80 Meter Spannweite knapp zehn Meter breiter als ein Jumbo und mit 73 Metern fast neun Meter länger.
 

Kasinos, Fitness und Konferenzen
Mit seinen drei Stockwerken bringt es der A380 auf 24 Meter Höhe. Die Durchschnittsreichweite mit einer Tankfüllung gibt Airbus mit 15.000 Kilometern an. Wie bei Kreuzfahrtschiffen ist Platz für Spielkasinos, Fitnessräume und Konferenzräume.
 

Dank neuer Triebwerkstechnik und teils neu entwickelter Baustoffe soll der neue Jet nur drei Liter Kerosin pro Passagier auf hundert Kilometer verbrauchen. Zum Einsatz des neuen Jets müssen Pisten verstärkt und Empfangsbereiche auf Flughäfen umgebaut werden.
 

Ab 199 Mio. Euro zu haben
Der Listenpreis liegt bei 263 bis 286 Mio. Dollar (199 bis 216 Mio. Euro). Airbus schätzt den Bedarf von Airlines und Frachtdiensten bis zum Jahr 2023 auf insgesamt bis zu 1.650 Riesenflugzeuge, darunter 1.250 Passagiermaschinen.
 

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