08 Ein Techniker wurde angeschossen

 

Als bei einem Schießen am 02.09.1987 beim Waffenantriebsmotor manchmal elektrische Probleme auftraten, wollte man bei einer reparierten Waffe die Funktion überprüfen. Der Techniker, der den Test durchführte, saß im so genannten „Damensitz“ an der linken Seite in der Maschine und drückte auf den Feuerschalter. Plötzlich löste sich unerwartet ein Schuss, obwohl die Waffe nicht geladen wurde. Ein Wadendurchschuss am linken Unterschenkel war die Folge. Die Aufregung war groß. Einerseits musste ein junger Arzt der anwesend war beruhigt werden, da er mit dieser Situation völlig überfordert war, parallel dazu musste man sich um den Verletzten kümmern.  Die Waffe wurde sofort auf Sicherheit überprüft und für weitere Vorgänge gesperrt. Der Verletzte wurde ins Krankenhaus Horn gebracht.

 

 
 

Der Sicherheitsoffizier war mit der Untersuchung beauftragt, nachdem die Staatsanwaltschaft die Aufklärung des Vorfalls an das Militär übertragen hatte. Wie die Untersuchung durch meine Person (Verdächtiger und zugleich Sachverständiger) ergab, konnte normalerweise keine Patrone in der Waffe gewesen sein, da sie vorher vollständig zerlegt wurde. Man vermutete, dass ein Grundwehrdiener, der Mittagsbereitschaft hatte, wegen Neugier die Patrone „eingebaut“ hatte und nicht mehr aus der Waffe herausbekommen hatte. Als Sofortmaßnahme wurden alle ausgebauten Patronen in einem leeren Munitionsbehälter versperrt. Nach dem Schießtermin habe ich zwei Munitionscontainer zu einer Art Sparschwein umgebaut, in welches man bei Hemmungen alle ausgebauten Patronen hineinwarf. Eine Überprüfung des Waffensystems im „Damensitz“ wurde verboten.

 

 

 

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